Pinsel Poeten

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Kirchner, der Architekt

Ernst Ludwig Kirchner verbringt 1913 seinen dritten Sommer auf Fehmarn.

Er wohnt wieder am Leuchtturm von Staberhuk und kann zu Fuß das nahegelegene Gut Staberhof erreichen, dessen Scheune auch heute noch einen außergewöhnlichen Barockgiebel hat.

Zum Bild:

Das Ölgemälde „Gut Staberhof I“ zeigt die Barockscheune des Gutshofes. In lautem Gelb hat Kirchner die Gebäude gemalt und die Perspektive verzerrt. So löst er das realistische Moment der Szene auf. Die Atmosphäre, in der der Maler den Gutshof darstellt, erscheint mystisch, besonders durch den blauen Himmel und die schwarzen Dächer der Nebengebäude im Kontrast zu den grellen Gelbflächen. In der Mitte des Gutshofes steht ein Paar, dass an Scherenschnittfiguren erinnert. Die männliche Figur deutet mit dem rechten, ausgestreckten Arm in Richtung des Taubenschlages. Das Gemälde bekommt zusätzlich zur farblichen Gestaltung durch die sich im Wind wiegenden Bäume, die die Barockscheune rahmen, eine ungeheure Spannung, die das Geheimnisvolle des Gemäldes unterstreicht.

1913
Gut Staberhof I

Kunsthalle Hamburg

Ernst Ludwig Kirchner (1880 – 1938)

Bildrechte: Kunsthalle HH