Pinsel Poeten

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„Bilder von absoluter Reife“

Während seiner zweiten Sommerfrische auf Fehmarn taucht Ernst Ludwig Kirchner 1912 tief in die Naturfarben der Insel ein. Besonders Küstenbilder und Badende gehören zu seinen Lieblingsmotiven.

Zum Bild:

Das großformatige Gemälde „Ins Meer Schreitende“ (ca. 150 cm x 200 cm) zeigt in beeindruckender Weise, wie Kirchner den Bewegungsrhythmus von Mensch und Natur einfängt.

Sanfte Schwünge finden sich in den Schaumkronen, der Küstenlinie mit den Steinen und in den menschlichen Figuren wieder, die an „Adam und Eva“ erinnern – also ans Paradies, das der Maler für sich auf Fehmarn gefunden hat.

Kirchner selber schreibt in einem Brief über seinen Aufenthalt 1912:
„… ich habe dort Bilder gemalt von absoluter Reife, soweit ich das selbst beurteilen kann. Ocker, blau, grün sind die Farben von Fehmarn, wundervolle Küstenbildung, manchmal von Südseereichtum […].« 
(Brief an Gustav Schiefler 31.12.1912)

1912
Ins Meer Schreitende

Ölgemälde, Staatsgalerie Stuttgart

Ernst Ludwig Kirchner (1880 – 1938)

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